Hydraulik Power an Bord
Wer sich einmal an elektrische Antriebe für Winschen gewöhnt hat, möchte selten darauf verzichten. Doch ist der Einsatz der kraftsparenden Helfer oftmals mit einem enormen Strombedarf verbunden, der nicht selten eine Batterie an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringt. Abhilfe schafft hier ein dieses Konzept mit dem Abgriff der erforderlichen Leistung direkt an der Hauptmaschine ohne Umwege über Lichtmaschine und Batterie.
Elektrische Antriebe für Winschen gehören fast schon zur Standardausrüstung eines modernen Schiffes, etwa zur Unterstützung der Arbeitswinsch, der Ankerwinsch oder dem Bugstrahlruder. Während eine Arbeitswinsch noch mit einer Stromaufnahme von rund 60 bis 80 Ampere auskommt, verlangt indes eine Ankerwinsch bereits bis zu 150 Ampere, ein wirkungsvolles Bugstrahlruder gar 300 bis 700 Ampere. Auch wenn die Arbeitswinsch zum Trimmen der Segel nur kurzzeitig im Einsatz ist, steigt der Verbrauch merklich, wenn sie überdies auch zum Setzen des Großsegels benutzt wird. Deutlich wird der Verbrauch beim Betrieb der Ankerwinsch, insbesondere wenn ein Ankermanöver mehrmals gefahren werden muss. Ein Bugstrahlruder indes kann entweder zu schwach ausgelegt und somit nur bei Flaute zu gebrauchen sein oder aber sein Einsatz bringt die Batterie an ihre Leistungsgrenze. Dementsprechend empfehlen sich hier große Batteriebänke (für ein Schiff mit 44 Fuß Länge bis zu rund 1000 Amperestunden) und ein entsprechender Generator zum Laden. Dabei liefe bei vielen Manövern, die große Leistungen von der Batterie fordern, in der Regel die Hauptmaschine mit, deren Leistung nicht voll ausgeschöpft wird. Das Konzept „Power an Bord“ greift die Leistung direkt an der Hauptmaschine ab und stellt die erforderliche Leistung den Verbrauchern , ohne Umwege über Lichtmaschine und Batterie direkt zur Verfügung. Die Hydraulik ist ein ideales Medium für die Kraftübertragung. Doch was ist, wenn die Anbaumöglichkeiten eines weiteren Riementriebes durch bereits vorhandene Lichtmaschinen ausgeschöpft sind?
Die Lösung ist einen Anbausatz für die Hauptmaschine, der auf der Motorbefestigung nachgerüstet werden kann und das erforderliche Antriebsdrehmoment für die Hydraulikpumpe direkt an der Kurbelwelle abgreift. Da stellt auch ein großes Bugstrahlruders kein Problem dar, denn so sind genügend Reserven vorhanden, die erforderliche Energie bereitzustellen. Dabei läuft die Hydraulikpumpe während des Betriebes der Hauptmaschine leer mit und wird nur dann zugeschaltet, wenn einer der Verbraucher Energie abruft. Ist während dem Segeln die Hauptmaschine nicht in Betrieb dann sorgt eine weitere kleine Elektropumpe entsprechend geringer Leistung und niedriger Stromaufnahme für den Betrieb der Arbeitswinschen zum Trimmen der Segel. Ein Hydraulikspeicher puffert und reduziert die Leistungsspitzen. Zur Ansteuerung der Funktionen empfiehlt sich ein BUS-System und ein zentrales Steuergerät eingebaut in die Steuersäule. Anfällige Schalterreihen und Anzeigeelemente können entfallen.